Vermittlung & Abgabe

die Vermittlung als erster Schritt überhaupt:

  • sind wir/bin ich wirklich bereit
  • erfülle(n) ich/wir alle Voraussetzungen
  • welcher Hund passt zu mir

Wenn all diese Fragen positiv beantwortet werden können und die Bereitschaft für eine laaaaaaaaaaaange Freundschaft nun endlich da ist, sollte der nächste Schritt ein Besuch im Tierheim sein. Falls hier nicht das Gewünschte gefunden werden kann, dann natürlich zum vertrauenswürdigen Züchter.



Vor der Anschaffung eines Hundes die Vermittlung

Theoriekurs/Sachkundenachweis

Seit 1. Januar 2017 gibt es keine schweizweit obligatorischen Hundekurse mehr. Das Parlament hat sich für die Abschaffung der obligatorischen SKN-Kurse entschieden. Dies gilt sowohl für den theoretischen wie auch für den praktischen Sachkundenachweis.
Für Halter von bewilligungspflichtigen Hunden (Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, sog. Listenhunde) besteht ihn einigen Kantonen nach wie vor eine Kurs- und Prüfungspflicht.
Insbesondere Personen, die erstmals einen Hund halten wollen, wird der freiwillige Besuch eines Kurses dringend empfohlen, damit sie lernen, ihren Hund artgerecht zu erziehen und rücksichtsvoll zu führen.

Den Kurs und Nachweis können Sie bequem von zu Hause aus machen auf
«SKN-Online.ch«.



Ein Hund aus dem Tierheim vermitteln

Informieren, besuchen, spazieren gehen

  • Informieren Sie sich eingängig über Ihren Wunschhund, so Sie diesen aus einem Tierheim holen möchten. Das Tierheimpersonal kann Ihnen über Charakter, Vorlieben, Gesundheitszustand, Vorgeschichte und über die Bedürfnisse des Hundes im Idealfall Auskunft geben.
  • Gehen Sie mit dem Tierheimhund auf einen Spaziergang, dies vor Ihrer «Adoptionszusage».
  • Besuchen Sie den Hund Ihrer Wahl öfters im Tierheim, bevor Sie ihn abholen.



Kriterien zu Haltung

Familie, Vermieter, Wohnung, Zuhause

  • Steht die ganze Familie hinter dem Entscheid?
  • Ist die Haltung in Ihrem Miet-Haus resp. in Ihrer Miet-Wohnung erlaubt?
  • Sie haben ein Eigenheim mit Garten: Sie können damit leben, dass Ihr Hund in Ihrem Garten Löcher gräbt?
  • Es ist für Sie ganz selbstverständlich, dass der Hund als weiteres Familienmitglied gilt, somit auch voll integriert ist und mit Ihnen im ganzen Haus lebt?
  • Alle Familienmitglieder sind nicht allergisch auf Hunde (auch Hunde, die nicht haaren, können allergische Reaktionen auslösen!)?
  • Sie können damit leben, wenn Ihr Welpe auch mal Gegenstände wie Schuhe oder gar Möbel ankaut?
  • Sie haben sich bei der Gemeinde darüber informiert, welche Vorschriften an Ihrem Wohnort bezüglich Hunderassen und -haltung gelten?



Zeit, Kosten, Steuern

  • Können Sie täglich für Ihren Hund da sein (die schlimmsten Haltungsfehler sind Isolation und Alleinsein, was dann mit Verhaltensstörungen endet)?
  • Sind Sie bereit, täglich – egal bei welchem Wetter – ausgedehnte Spaziergänge vorzunehmen?
  • Haben Sie die monatlichen Kosten für Tierarzt, Futter, Steuern, Ausbildungskurse etc. budgetiert (Hunde kosten Geld, der Anschaffungspreis ist der geringste Posten. Ein Hundeleben kostet Sie min. 20’000 Franken)?



Verantwortung, Abwesenheit, Ferien

  • Sind Sie bereit, die Verantwortung für das ganze Hundeleben von 10 – 16 Jahren zu übernehmen?
  • Kann der Hund mit Ihnen in die Ferien oder hat er zumindest einen guten Ferienplatz?
  • Ist jemand für den Hund da bei Krankheit, Unfall oder sonstigen Ereignissen?
  • Wenn Sie alle obigen Fragen mit Ja beantworten können, folgt der nächste Schritt.


Art und Temperament der Rasse

Einen reinrassigen Welpen kaufen

Vermittlung, informieren Sie sich über die verschiedenen Hunderassen nicht nur bezüglich Aussehen, Haarpflege und Endgrösse, sondern auch und vor allem über die ursprüngliche Aufgabe dieser Rasse. Ebenfalls gibt die Arbeitsweise enorm viel Aufschluss darüber, womit Sie bei Hunden im Verhalten rechnen müssen. Z.B. wird eine Rasse als «wachsam» beschrieben, kann man daraus lesen, dass diese genetisch fixierte Eigenschaft zu vermehrter Lautäusserung führen wird.

Grösse, Aufgaben, Verhalten, Pflege

  • Informieren Sie sich über die verschiedenen Hunderassen nicht nur bezüglich Aussehen, Haarpflege und Endgrösse, sondern auch und vor allem über die ursprüngliche Aufgabe dieser Rasse. Ebenfalls gibt die Arbeitsweise enorm viel Aufschluss darüber, womit Sie bei Hunden im Verhalten rechnen müssen. Z.B. wird eine Rasse als «wachsam» beschrieben, kann man daraus lesen, dass diese genetisch fixierte Eigenschaft zu vermehrter Lautäusserung führen wird.
  • Lassen Sie sich von einer unabhängigen, kompetenten Fachperson (HundetrainerIn, TierpsychologIn) beraten, das zahlt sich meistens aus.
  • Treffen Sie dann den Entscheid, welche Rasse es sein soll. Individualität, Charakter und das Bedürfnis der Rasse spielen eine wesentliche Rolle.

Züchter, Eltern, Herkunft, Gesundheit

  • Suchen Sie dann nach guten Züchtern, welche nebst Gesundheit und Wesen der Eltern auch auf eine sorgfältige Verpaarung und Aufzucht nach neuesten Erkenntnissen genau achten, denn die Zeitspanne der ersten 14 Wochen im Leben eines Hundes (gerechnet ab entstehendem Leben im Mutterleib) ist die wichtigste Zeit, die für das weitere Leben als prägend gilt. Sie erhalten auch Auskunft bei Rasseclubs, Hundesportvereinen, SKG, geprüften Tierpsychologischen BeraterInnen oder HundetrainerInnen.
  • Züchter sollten sich weiterbilden und grundsätzliches neues Wissen über Hunde im Allgemeinen haben. Immerschon-Züchter und jahrelange Erfahrung reicht heute nicht mehr als Argument für Seriosität.
  • Kaufen Sie einen Welpen nur in einer vorbildlichen Zucht, wo Sie auch die Mutterhündin mit ihren Welpen besuchen und beobachten dürfen. Im Idealfall wohnen dort noch andere, verwandte erwachsene Hunde in einem echten Rudel und alle Hunde sind am Familienleben beteiligt, d.h. sie wohnen mit im Haus.
  • Achten Sie darauf, dass der Züchter nur einen Wurf gleichzeitig aufzieht.
  • Der Züchter hat die Verantwortung dafür, dass die Welpen je Lebenswoche sinnvolle, positive Verknüpfungen abspeichern können bezüglich: Ruhebedürfnis, Kuschelzeiten, Innen- und Aussenbereich (Sonnenlicht), Autofahren (mit Mutter und Geschwistern an schöne, ruhige Orte mit kleinem Erkundungsspaziergang), Brustgeschirr und Leine, verschiedene Menschentypen, andere Tiere, alltägliche Haushalts-Geräusche und verschiedene Bodenstrukturen, unterschiedliche Futterarten in reichlich aufgestellten Schüsseln (damit keine Futterkämpfe stattfinden!)
  • Fragen Sie nach, wo der Vater der Welpen lebt und versuchen Sie heraus zu finden, welche erblichen Eigenschaften (ängstlich, bellfreudig, jagdlich motiviert, reserviert, ruhig, anhänglich, freundlich etc.) in ihm und auch in der Mutter stecken. Genetik lässt sich später nicht weg erziehen.
  • Entscheiden Sie sich nur für gesundheitlich untersuchte, saubere und fröhliche Welpen, welche mit Microchip versehen (ab 12. Lebenswoche obligatorisch) und bei ANIS eingetragen sind.



Kaufvertrag

  • verlangen Sie unbedingt einen Kaufvertrag.
  • Der seriöse Züchter wird im Kaufvertrag eine Klausel einfügen, womit er selber ein (Vor-)Rückkaufsrecht hat, damit der Käufer den Welpen/erwachsenen Hund nicht nach Belieben irgendwohin weitergeben kann.
  • Achten Sie bitte darauf, dass in Ihrem Vertrag kein Zuchtrecht und auch keine Verpflichtung zur Kastration besteht!



Abgabetermin

  • Der sinnvolle Abgabetermin für Welpen aus harmonischer Aufzucht liegt nach neuesten verhaltensbiologischen Erkenntnissen (Miklosi, Bradshaw, Serpell, Ganslosser) um die 12. bis 13. Lebenswoche. Bis dahin finden wichtige Lernvorgänge statt wie Beisshemmung erlernen, Beobachtungslernen mit Nachahmung, soziales Spielen in der eigenen Familie was den Persönlichkeitsfaktor «Geselligkeit» entwickeln lässt. Welpen können sich an andersartige Partner mental erst von der 14. Lebenswoche anbinden lernen, sofern sich der Mensch die Attraktivität als Bindungspartner auch verdient. Schon deshalb macht eine frühere Übernahme absolut keinen Sinn, im Gegenteil.